Kartenpreise Erste Liga (Public)

verfasst von sash(R), 13.08.2010, 11:37

» Ich bin kein Marketingfachmann, aber so viel glaube ich davon doch zu
» verstehen, dass es im großen und ganzen nur zwei Wege gibt, Marktanteile
» zu erhöhen. Variante Eins, in der die Amerikaner sehr stark sind, läuft
» einzig und allein über den Preis. Billiger, billiger, billiger. Ist etwas
» nicht zu verkaufen oder willst du mehr davon verkaufen, mach es einfach
» billiger. Variante Zwei, eher bei uns Europäern beliebt lautet: Kaufe
» Leistung A und du kriegst die Leistungen B bis X billiger - oder sogar
» gratis - dazu. Ich weiß nicht, welcher der beiden Wege der erfolgreichere
» ist (auf dem Gebiet des Marketing dürften die Amerikaner aber nach wie vor
» führend in der Welt sein) oder ob es sinnvoll ist, Mischformen zu
» entwickeln, aber ohne Marketing wird die Vienna ihr Produkt nicht
» verkaufen - außer an uns Fans, aber wir würden ohnehin nahezu jeden Preis
» bezahlen und uns die Vienna auch anschauen, wenn sie auf einem Krautacker
» im Steinfeld spielt.

Ich möchte nur diesen Punkt herausgreifen: Das ist eine deutlich vereinfachte und verkürzte Darstellung, die zumindest einen weiteren Aspekt völlig unterschlägt: Erzeuge das Gefühl, dass die Kunden dein Produkt unbedingt haben müssen, unabhängig von Preis und Leistung. Paradebeispiel: eigentlich alle großen Marken, allen voran wohl Apple.

Insofern war der emotionale Aufhänger "Join the Vienna Family" schon ein guter Ansatz. Den sollte man ausbauen und vertiefen. Ich halte eine Hinwendung an die aufkommende "Geiz is geil" Mentalität für den falschen Weg. Es soll ein emotionales Anliegen sein, mit der Vienna vebrunden zu sein, nicht ein Schnäppchen.

Insofern konterkarierst du deine Überlegungen auch mit dem Beispiel Austria. Dort wurde weder an der Preisschraube gedreht, noch wurden die Rahmenbedingen verbessert. Ganz im Gegenteil, es gab massive Beschwerden, weil es keine Jugendkarten mehr für die Ost gibt und weil die Abokarten nunmehr personalisiert sind. Dazu kommt, dass auch die Leistung zurückgeschraubt wurde, weil die Abos nicht mehr (!) übertragbar sind (sprich, keine Zeit, Pech gehabt), was durch die ID auch überprüft wird.

Trotz objekiver Verschlechterungen explodieren aber die Abozahlen. Der Grund ist ein rein emotionaler. Eine junge, sympathische, ehrliche Mannschaft mit durchaus beachtlichem Erfolg dafür, dass man ihr nach dem Ausstieg von Stronach das Ende vorhergesagt hat.

Kurz gefasst: Man soll sich die Vienna nicht leisten können, sondern leisten wollen! Neukunden gewinnt man nicht, indem man die Vienna leistbarer macht (wir reden über Beträge die sich in Wahrheit jeder leisten kann, wenn es ihm gewisse andere Einschränkungen wert ist), sondern indem man sie begehrenswerter macht.


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