Ausgegraben (Public)
Ein Zeitungstext aus dem Jahr 1975, der mir netterweise zur Verfügung gestellt wurde:
Sponsoren entscheiden über Exodus
Simmering, Vienna und Sportklub erwägen freiwilligen Abstieg in die Wiener Liga
Von Gerhard Gries
Die von den östlichen Nationalligaklubs geplante Teilung der zweithöchsten Spielklasse ist vom ÖFB verworfen worden. Nun erwägen Simmering, Vienna und Sportklub einen Verzicht auf die Teilnahme am Nationalligabewerb und wollen, unterstützt durch den Wiener Fußballverband, eine Eingliederung in die Wiener Liga. Doch hier werden die Sponsoren der Klubs ein entscheidendes Wort mitsprechen: Die Geldgeber erwarten als Gegenleistung eine optimale Werbung. In der Wiener Liga dürfte dies kaum der Fall sein.
Die Wiener Nationalligaklubs werden deshalb diesen Schritt noch reiflich überlegen, vor allem kann bei den jeweiligen Klubs keine Einzelperson darüber entscheiden, sondern muss vorher noch eine außerordentliche Generalversammlung einberufen werden. Schließlich würde die Verfolgung des Weges bis zur letzten Konsequenz die Struktur der Klubs entscheidend ändern.
Ein neuerlicher Teilungsplan der Nationalligaklubs, der auch vom Kärntner Verband unterstützt wird, soll die Lösung bringen: eine Gruppe Südbahnstrecke und eine Gruppe Westbahnstrecke! Dabei ist logisch, dass die Kärntner für diesen Vorschlag eintreten, würden sie in diesem Fall doch mit den wesentlich attraktiveren östlichen Fußballklubs in einer Gruppe spielen.
Die Hauptargumente der Wiener Klubs sind die wesentlich geringeren Kosten und gleichzeitige Mehreinnahmen, die ein regionaler Bewerb mit sich bringen würde. Überdies fordern die Wiener Nationalligaklubs einen Unter-21-Bewerb, der sich ihrer Meinung nach nur in einer geteilten Spielklasse durchführen lässt, weil ansonsten die Reisekosten für den Nachwuchs die Budgets noch mehr belasten würden.
Simmering, Vienna und Sportklub registrieren in der ersten Nationalligasaison ein Defizit von jeweils etwa 1 Million Schilling. Der Sportklub kam in diesem Jahr nur deshalb ohne Schulden aus, weil er die Reserven aus dem Welzl-Transfer zur Gänze vebraucht hatte. Ähnlich Vienna, die Schlagbauer verkauft hatte, ähnlich Simmering, wo mit Maurer und Dokupil gleich zwei Spielerverkäufe zur Rettung des Klubs herhalten mussten.
Der ÖFB und die Ligakommission werden einen Weg überlegen müssen, wie sie die wirtschaftlich angeschlagenen Klubs der Nationalliga bei der Stange halten können. Eine Teilung der zweithöchsten Liga in Österreich wäre nach dem "Blutvergießen" der Reform des Vorjahres ein Rückschritt in die Vergangenheit. Den Klubs sollte aber gehoilfen werden. Es gibt sicherlich bei einigem Einfallsreichtum Möglichkeiten, finanzielle Hilfe zu leisten.
---
Öha
gesamter Thread:
- Ausgegraben - ich
, 05.02.2009, 10:25 (Public) ![in Board-Ansicht öffnen [Board]](img/board_d.gif)
![in Mix-Ansicht öffnen [Mix]](img/mix_d.gif)



Mix-Ansicht