Schluss mit dem Selbstbetrug! (Public)

verfasst von The Ghost of Rudi Hevera, 23.03.2010, 22:10

Mit dem "Wird schon werden", "Wir sind eh gut genug" und "Die anderen sind ja auch nicht besser". Hartberg gewinnt in Lustenau mit 3:0, wir haben uns dort dazu gratuliert, wie gut wir mitgehalten haben. Der FC Lustenau gewinnt am Tivoli, wir gehen dort mit 0:3 unter und trösten uns vielleicht, dass das eh nur gegen den Tabellenführer passiert ist.
Zwei Drittel der Meisterschaft sind gespielt, wir haben uns nach der Winterpause keinen Millimeter vom Relegationsplatz wegbewegt. Im Gegenteil, immer mehr Teams enteilen uns und von hinten schleicht sich schon Dornbirn heran (die ja, wie Hartberg, eh schon lange abgestiegen sind). Die Positiva, die auch ich den Neuen ausgestellt habe, weichen immer mehr Fragezeichen. Was Martinez macht, hat Hand und Fuß, leider macht er oft 10 - 15 Minuten gar nichts. Mehic´Flanken landen zu oft im Nichts, Toth ist ein guter Fußballer, aber sicher kein Sechser, wie wir ihn brauchen. Krajic wirkt komplett saft- und kraftlos, den Aussetzer von Schoppitsch vor dem leeren Tor will ich gar nicht mehr kommentieren - das Äquivalent bei einem Torhüter wäre ein kassiertes Weitschusstor aus 50 Metern und da könnte sich der stets fehlerfreie Reiter einiges anhören.
Wenn wir im Winter nicht besser geworden sind, müssen wir uns fragen, warum zwei Transferperioden in den Sand gesetzt wurden. Die Löcher im Kader sind dieselben wie im Herbst - jede Mannschaft hat zwei gestandene Lackeln in der Innenverteidigung, bei uns darf dort Dorta herumhampeln und sich im Gestikulieren erschöpfen, während die Gegner ungehindert einschießen können. Vorne ist Bozkurt weiter Alleinkämpfer, kaum jemand unterstützt ihn am Sechzehner und wenn er nicht trifft, sieht es wieder zappenduster aus. Sollte der Kader doch gut genug sein, müssen wir uns fragen, warum dieser sein Leistungspotential nicht ausspielen kann. Das Ganze wirkt immer lull und lasch, eine Kämpfertruppe will der sportliche Leiter ja nicht, spielerisch bieten wir brotlose Kunst. Irgendwie agieren wir wie im Never-Never-Land von Peter Pan, während unsere Umgebung in Kenntnis ihrer Schwächen schon längst den Abstiegskampf angenommen hat und wie Hartberg inzwischen in jedem Spiel mithalten kann.
Noch ist nichts verloren, aber Dreipunkter sind jetzt Pflicht, Komplimente von innen und außen will niemand mehr hören. Ansonsten können wir in der Döblinger Pfarrkirche schon jetzt ein Kerzerl anzünden, dass die Lizenzfrage heuer restriktiv gehandhabt wird und wir so durch die Hintertür in der Liga bleiben. Eine Hoffnung, die wohl spätestens in der letzten Instanz zur trügerischen werden kann...

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