Kurzer Grund zur Freude - die Zukunft hat aber begonnen! (Public)

verfasst von The Ghost of Rudi Hevera, 28.05.2010, 22:15

Nach diesem netten und offenen Spielchen auf einer Dorfwiese, die jedem Bürgermeister einer 2.-Klasse-Dorfes die Schamesröte auf die Wangen zaubern würde, ist wenigstens eines klar: Wir können für eine weitere Saison in der ehemaligen ADEG und künftigen Red-Zac-Liga planen, noch dazu ohne Nachspielzeit. Die Nachricht vom Lizenzentzug war klarerweise der Knüller des Abends, damit hat die Zukunft bereits heute begonnen. Vorsicht auch vor der heutigen Euphorie, die gottseidank durch den späten Ausgleich und den verschossenen Bozkurt-Elfer (der erste im Vienna-Dress?) auf ein Normalmaß zurückgeschraubt wurde. Nichts wäre nämlich schädlicher, als diese Saison unter den Tisch zu kehren und so zu tun, als ob wir gegen Grödig mehr als nur eine kleine Chance auf den Klassenerhalt gehabt hätten. Ohne bezüglich der abgelaufenen Saison ins Detail zu gehen, wir können uns bei den Kärntner Finanzjongleuren (ohne Haider ging nichts mehr) und einer wahrlich inferioren Dornbirner Truppe bedanken, der Rest der Bundesliga stand ohnehin turmhoch über uns. Jetzt ist schnelles, aber nicht überstürztes Handeln angesagt, schließlich gilt es eine komplett neue sportliche Führung und Trainerstab zu finden. Schinkels hat mich in keiner Weise überzeugt, drei Punkte in sechs Spielen und größtenteils wirre Aufstellungsvarianten waren nicht gerade eine Empfehlung für eine weitere Beschäftigung, auch unter Berücksichtigung, dass er eine desolate Truppe übernommen hat und Verletzungen die Sache nicht einfacher machten. Meine Sympathien für ihn wären größer, hätte er sich nicht als Peter Stöger mit Akzent entpuppt. Heute Servus-TV, morgen Kicken am Wörthersee, dazwischen ein bisschen Vienna, das machte uns zum Gespött der Fußballszene. Vielleicht wäre er bereit, seine Nebentätigkeiten aufzugeben, den Tarif dafür möchte ich mir gar nicht ausmalen (siehe Klagesumme gegen Kärnten) und kann in einer zweithöchsten Spielklasse nie und nimmer ein Thema sein.
Daher gilt es in den nächsten Tagen einen neuen Trainer und eine sportliche Führung zu finden, letztere davon abhängig, wie sehr der jeweilige Trainer Managementaufgaben erfüllen könnte. Klar ist, im Verein gibt es niemanden, der in der Fußballszene zu Hause ist, Hilfe muss daher von außen kommen. Interviews mit einigen Kandidaten haben bereits stattgefunden und werden hoffentlich forgesetzt, Akribie geht vor Hast, auch wenn Eile angesagt ist. Noch einen Fehlschuss können wir uns nicht leisten, schließlich gibt es auch auf dem Spielersektor irrsinnig viel zu tun, was auch das Spiel heute wieder trefflich bewies. Die nächsten Tagen werden entscheiden, ob wir in der nächsten Saison wieder einen steifen Hals vom Aufwärtsschauen in der Tabelle bekommen. Grund zur Freude besteht, zur Euphorie oder Optimismus zur Stunde nicht...

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