Gegendarstellung zu den Vorfällen am 09.09.11 in Lustenau (Public)

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verfasst von anwesende Fans E-Mail, 15.09.2011, 16:41

Gegendarstellung anwesender Viennafans zu den Ereignissen rundum das Spiel am Freitag, den 9. September 2011 in Lustenau:

Aufgrund der von Seiten der Polizei gegen uns als anwesende Gästefans getätigten Schritte und der größtenteils frei erfundenen, beziehungsweise absolut übertriebenen, Darstellung durch den ORF und diverse Vorarlberger Medien fühlen wir uns dazu veranlasst unsere Sicht der Ereignisse zu schildern.
Zum ersten Kontakt mit anwesenden PolizistInnen kam es noch während des Spiels: ein beim Torjubel in die Luft geworfener Becher, der am Spielfeldrand landete, wurde zum Auslöser für den ersten Einsatz der anwesenden PolizistInnen. Diese versuchten einen einzelnen Fan zu separieren und diesen anzuzeigen, was aber friedlich durch andere Anwesende verhindert und verbal geklärt wurde.
Nach dem Spiel urinierte ein Fan zwischen zwei parkenden Autos, eines davon ein Einsatzfahrzeug. Die diesmal wesentlich aggressiver auftretende Polizei versuchte sich mit Gewalt bis zu diesem Fan durchzudringen und ging dabei auf umstehende Personen los. Dabei wurden Personen auf parkende Autos geschubst und körperlich angegriffen. Jedoch wurde der Fan von Leuten aus den eigenen Reihe vom Geschehen entfernt. Dabei kam es jedoch zu keinerlei Gewaltanwendung seitens der Fußballfans gegenüber den Beamten. Bis zum Einsteigen in den Bus Richtung Dornbirn Bahnhof wirkten anwesende OrdnungshüterInnen jedoch weiter äußerst aggressiv, im Gegensatz zu den Fans der Vienna. Es wurde weder Sachen beschädigt, noch aggressiv agiert. Man machte lediglich einen Stopp an einer Würstelbude, um etwas zu essen.
Während der Busfahrt kam es zu keinerlei Sachschäden, Randalen oder Gewalttaten. Im Gegenteil: Im Bus wurde mit Lustenauer Fans gemeinsam gesungen und gefeiert. Die Fangesänge hatten keinen aggressiven und gewaltverherrlichenden Inhalt, sodass kein Grund eines Einsatzes seitens der Polizei nötig gewesen wäre. Auch der längere Halt des Busses kann höchstens durch ein leicht zu verletzendes Gemütskostüm des Fahrers, und nicht durch kriminelle Handlungen von Fußballfans, erklärt werden. Bereits während der Fahrt folgten immer mehr Einsatzwägen dem Bus.
Am Bahnhof wurde die Situation durch die, mit etwa 35 BeamtInnen samt Hunden anwesende, Staatsmacht weiter verschärft. Die mitfahrenden Personen wurden nur einzeln aus dem Bus herausgelassen und im Anschluss nach völlig willkürlichen Kriterien kontrolliert. Unter anderem wurde hierbei einem Lustenau-Fan durch den Einsatzleiter die RädelsführerInnenschaft für die Vienna-Fans unterstellt.
Einzelne Beamte traten bei diesen Kontrollen äußerst aggressiv auf und wandten schon im Zuge der Perlustrierungen völlig unangemessen Gewalt an. Ein Vienna-Fan erlitt dabei sogar eine Schnittwunde an der Hand. Andere wurden durch mehrere Beamte vom Bus weggezerrt, um die Identität festzustellen.
Der Einsatzleiter weigerte sich trotz mehrmaliger Nachfrage seine Dienstnummer anzugeben und nannte als Grund für den Einsatz einen „Wickel mit Lustenauern“, den es schlicht nicht gab. Auch weitere umher stehende BeamtInnen wiedersprachen sich in ihren Aussagen, einige BeamtInnen wussten nicht einmal den Grund des Einsatzes.
In Hinsicht auf den Artikel kann also in keinster Weise die Rede von „Randale“ oder „Gewalttaten“ sein: die einzige Sachbeschädigung die genannt werden konnte fand in Form von Kratzern an einem Auto statt, „weil sich ein Paar darauf sexuell vergnügte.“ Diesen Vorfall möchten wir aus Rücksicht auf die Privatsphäre der betreffenden Personen nicht weiter analysieren, sind aber einhellig der Meinung, dass auch dies keinesfalls der gängigen Definition von Randale entspricht. Was nach dem bisher Beschriebenen einen Großeinsatz der Polizei rechtfertigen soll bleibt schleierhaft. Das Auftreten der Polizei soll an dieser Stelle allerdings nochmals für die ihm inne liegende Aggressivität und Gewaltbereitschaft ebenso kritisiert werden, wie die Phantasie gewisser PressemitarbeiterInnen, die nur zu einer weiteren Kriminalisierung von Fußballfans beiträgt. Wir sind der Meinung, dass das Auftreten des ORF und der märchenhafte Bericht den äußerst übertriebenen Einsatz der Polizei rechtfertigen soll und ein weiteres Indiz von Repression gegenüber Fußballfans ist. Hierbei fügen wir hinzu, dass der ORF bereits nach Abpfiff hat alarmiert werden müssen, da er eine halbe Stunde später bereits am Bahnhof mit Kamera auf die Anhänger wartete. Nicht einmal bei Autounfällen sind die Medien so schnell vor Ort. Eventuell ein Indiz Vorarlberg nach den Ausschreitungen im Cup gegen Bregenz wieder als Opfer darzustellen?

Vienna Wanderers – Vienna Weirdoz – Xiberg Xindl – White Devils Dornbirn


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