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brief nach horn (Public)

verfasst von mix(R), 01.09.2012, 12:43

» » Grad abgeschickt, in den Scheisskobel lass ich mich nicht noch einmal
» » pferchen!
» »
» » Sehr geehrte Verantwortliche des SV Horn!
» »
» » Gestern durfte oder vielmehr musste ich Zeuge eines weiteren Kapitels
» des
» » Niederganges der Fußballkultur in diesem Lande werden. Als
» » leidenschaftlicher Fan des First Vienna FC wurde ich in einem
» Gästesektor
» » eingesperrt, der jeder Beschreibung spottet: Wahlweise an
» » Massentierhaltung oder ein Gefängnis erinnernd, die freie Sicht auf das
» » Spielfeld ist verstellt. Ich fühlte mich von Anfang an unwohl und einer
» » Art präventiven Kriminalisierung ausgesetzt. Warum auch sperrt man
» » ansonsten Menschen in derlei Käfige? Die Reaktionen, die damit bei den
» » Fans hervorgerufen werden, scheinen vielleicht für Sie genau die
» » Vorgehensweise zu rechtfertigen – bei mir jedenfalls war es tatsächlich
» » Aggressivität! Sie wissen vielleicht, dass die Viennafans einen
» positiven,
» » nicht-diskriminierenden und gewaltfreien Support ihrer Mannschaft
» pflegen,
» » vielleicht auch nicht. Das Ambiente in Ihrem „Gästesektor“ jedoch
» fördert
» » Aggression und Widerstand, nicht Freude am Fußball und Spaß an der
» » Unterstützung der Mannschaft. Da passt es dann auch gut ins Bild, dass
» –
» » aufgrund der eklatanten Baumängel in Ihrem Käfig – uns auch noch die
» » Polizei samt Hunden in den Fanblock geschickt wird. Mir jedenfalls ist
» die
» » Lust auf den Besuch ihres Fußballplatzes vergangen. Wenn ihre VIPs in
» den
» » Glaskobeln Ihren Spaß beim Smalltalk mit den Geschäftspartnern haben,
» dann
» » viel Spaß denen noch, mit Leidenschaft für den Fußball hat das jedoch
» » nichts zu tun.
» »
» » Blau-gelbe Grüße
» » durito, Wien
» »
» » Übrigens: Richten Sie dem Sicherheitsverantwortlichen und dem
» Architekten
» » Ihres Vertrauens aus, dass höchstens 10 entschlossene Leute genügen,
» ihren
» » „Hochsicherheitskäfig“ in alle Einzelteile zu zerlegen. Der Presse
» würde
» » das jedenfalls die gern gesehenen „Hooligan-Gewalt“-Bilder liefern. Und
» » ganz ehrlich: Ich würd mich auch ein wenig freuen …
»
» So ähnliche Empfindungen hat dieser Kobel bei mir auch hervorgerufen, das
» Ding ist eine Frechheit und Beleidigung für jeden Auswärtsfan. Da ich
» nicht annehme, dass es im Waldviertel keine fähigen Archtiekten gibt,
» glaube ich eher, dass diese Scheußlichkeit vom Vorstand so gewünscht war.
» Keine Ahnung, was man damit bezwecken wollte, wahrscheinlich will man wohl
» den Eindruck erwecken, dass Auswärtsfans nicht erwünscht sind. Offenbar
» reichen die Einnahmen aus dem VIP-Bereich und mitbewerberische
» Schlachtgesänge werden als Störung emfunden.
»
» Ich empfehle die kontrollierte Spengung.
Stufen hinbauen und es wär zum Aushalten. Das wars auch so, wenn du gleich bei der Kantine unmittelbar hinter dem Tor gestanden bist. Schneller Service und nah dran am Geschehen. Aber wenn dort ein größerer Mob rein muss, wirds ungemütlich. Für unsere Verhältnisse fand ichs nicht schlimm, sogar besser als Linz, wo du zwei Kilometer vom gegenüberliegenden Tor entfernt bist. Aber vielleicht bin ich auch schon abgestumpft. Auswärtsfans bekommen generell die schlechtesten Plätze und in der Regel auch nur ein liebloses Notbuffet. Das gestrige war vergleichsweise genießbar. Einzige wirkliche Ausnahme ist Austria Lustenau.

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