love vienna - hate racism(R)

17.03.2011, 20:15
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"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul" (Public)

Extrem mutiger und guter Schritt. Sich in einer Sportart mit derart vielen homophoben Fans als schul zu outen ist ein riesen Schritt, nicht nur für Anton Hysén, sondern für alle schwulen Fussballer, von denen nun ein bisschen was vom Druck abfällt.Ein Schritt in Richtung Antidiskriminierung im Fussbal!


Artikel im Standard von morgen:

Kicker outet sich
"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"
17. März 2011, 17:50

Das Outing des schwedischen Profis Anton Hysén gilt als Revolution im Fußball -Er wird als Held gefeiert, fürchtet aber um seine Karriere

Schwule Politiker sind kaum noch eine Nachricht wert. Ganz anders ist das anscheinend bei Fußballern. Seit sich der Profi Anton Hysén im Magazin Offside outete ("Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"), regnet es auch internationalen Applaus für den mutigen Mittelfeldspieler aus Schweden. Selbst die BBC reiste für ein Interview nach Göteborg. Schließlich schreibe Hysén Emanzipationsgeschichte im Volkssport. In der Tat bekannte sich vor Hysén bislang nur der inzwischen verstorbene Engländer Justin Fashanu noch während seiner Laufbahn zur Homosexualität.

In Schweden galt der 20-jährige Hysén bislang zwar als talentierter, aber nicht als besonders bekannter Sportler. Wegen Verletzungen verlor er einen Lehrlingsvertrag beim Göteborger Erstligisten Häcken. Nun trainiert er beim Viertligisten Utsiktens BK.

Hysén kommt aus einer der bekanntesten schwedischen Fußballerfamilien. Die Brüder Alexander und Tobias sind Profis, Letzterer spielt gar in der Nationalmannschaft. Vater Glenn, 1990 Meister mit dem FC Liverpool, ist ein Fußballpromi und Sportkommentator. Der heute 51-Jährige wies, offenbar um die sexuelle Neigung seines Sohnes wissend, bereits vor Jahren anlässlich der Schwulenparade Pride in Stockholm auf die schwierige Stellung schwuler Fußballer hin. "Es ist nicht leicht für einen 16-jährigen, seinen Mitspielern dies zu vermitteln", sagte Glenn Hysén damals.

"Wo zum Teufel sind die anderen?"

Dass das Outing ein Spektakel wurde, hat allerdings nichts mit seiner bekannten Familie zu tun, sondern eher mit der Bestürzung der Schweden darüber, dass im Fußball Homosexualität nicht thematisiert wird. "Wo zum Teufel sind die anderen?", frug Anton Hysén in einem Interview. Schließlich wird der Anteil Homosexueller an Schwedens Bevölkerung auf zehn Prozent geschätzt, und jede Fußballmannschaft besteht zumindest aus elf Männern.

Hysén wird gefeiert. Dem Fußballverband, der mit einem Hooligan-Problem zu kämpfen hat, gilt er gar als Beleg dafür, dass der Fußball nicht so schlecht sei wie sein Ruf. Für den zur Zeit wohl beliebtesten schwedischen Polit-Komiker Henrik Dorsin, dessen Bruder ebenfalls Fußballer ist, stellt sich die Lage anders dar: "In Schweden ist Schwulenhass staatlich verboten, aber unter der Sichtblende ist es hier genauso schlimm wie anderswo", sagte er im TV-Sender SVT. Vor allem in den ländlichen Regionen sei es zwar nicht gut, aber fast günstiger, Einwanderer zu sein, heißt es.

Auch Anton Hysén traut dem allgemeinen Schulterklopfen nicht. Zwar wird ihm für den Fall, dass er wieder völlig fit wird, eine grandiose Karriere prophezeit, der Mittelfeldspieler selbst fürchtet aber, dass er durch sein Bekenntnis eben diese Karriere schon zerstört hat: "Es gibt Leute, die einfach nicht mit Homosexuellen können. Wenn ein Klub an mir interessiert ist, der Trainer aber komisch ist und mitbekommt, dass ich schwul bin, war es das für mich."

Und tatsächlich wird die Freude über das Outing des Fußballers nicht überall im Land geteilt. So musste eine größere Sportinternetseite trotz uneingeschränkt enthusiastischer Berichterstattung über den jungen Helden des Fußballs ihren für Leser offenen und anonym zugänglichen Kommentarteil sperren. Die Flut an Hasstiraden gegen Schwule im Allgemeinen und gegen den schwulen Fußballer Anton Hysén im Besonderen ließ keine andere Wahl. (André Anwar aus Stockholm, DER STANDARD Printausgabe, 18.3.2011

Quelle: http://derstandard.at/1297820713465...in-Fussballer-und-ich-bin-schwul

krawallundremmidemmi(R)

17.03.2011, 21:42

@ love vienna - hate racism
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"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"

Ich find das ziemlich daneben, dass das eine Meldung wert ist.
Kann doch jedem scheißegal sein, ob der junge Mann schwul ist.

rude27(R)

17.03.2011, 22:20

@ krawallundremmidemmi
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"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"

» Ich find das ziemlich daneben, dass das eine Meldung wert ist.
» Kann doch jedem scheißegal sein, ob der junge Mann schwul ist.

es geht ja auch mehr darum, dass es eben sichtlich für viele nicht scheissegal ist ob er homosexuell ist und ihn deswegen nicht aktzeptieren wollen

Someone

18.03.2011, 10:08

@ krawallundremmidemmi
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"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"

» Ich find das ziemlich daneben, dass das eine Meldung wert ist.
» Kann doch jedem scheißegal sein, ob der junge Mann schwul ist.

Mich hat es auch nie interessiert, wenn meine Klassenkollegen von T*tten, Bikinis und Hintern gesprochen haben, und zwar so oft, dass es sich gelohnt hätte, eine Stricherliste zu führen, und dann ihre Heterosexualität mit Kommentaren wie "Die leg' ich auch noch flach!" oder "Auf mich fahren alle Weiber ab!" implizit Ausdruck verleiht haben. Nein, ich wurde nie gefragt, was ich davon halte, dass Männer und Frauen sich in der Öffentlichkeit küssen dürfen und solche Szenen medial in unzähligen Fällen aufgepuscht werden, bis hin zu verhüllten Sex-Szenen, die ins Tagesprogramm Einzug halten. Was ich davon halte? -- Nun, Liebe und Zuneigung sind was Schönes und ich finde, jeder hat das Recht, das zu zeigen, wobei mich natürlich speziell das Leben der Einzelnen nichts angeht. -- Aber ja, bei Homosexuellen wird das bei vielen sofort als Zumutung empfunden. "Oh nein, ich habe nichts gegen sie, aber die sollen in aller Öffentlichkeit das bitte nicht zeigen, denn Homosexualität gehört versteckt ins dunkle Hinterzimmer." Selbige dürfen sich auch nicht wundern, dass Outings quasi hinaus posaunt werden. Die Wahrheit will ja keiner hören...

ferdl(R)

18.03.2011, 17:19

@ Someone
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"Ich bin Fußballer, und ich bin schwul"

Video der Football Association zur Homophobie auf den Rängen: http://www.youtube.com/watch?v=1270cn0YxSo
Blogeintrag zum Outing von Hysén, erschienen ca. 1 Woche vor dem Standardartikel: http://gegenansicht.wordpress.com/2011/03/10/homos-woame-schwuchteln/

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