Die Ära Schinkels (Public)

verfasst von rude27(R), 28.08.2010, 14:57

» wird wohl heute oder morgen zu Ende gehen. Bei der angesetzten Frist von
» zwei Spielen hat unser Präsident wohl übersehen, dass jetzt eine
» zweiwöchige Pause ins Haus steht. Der Gedanke, dass man diese ungenutzt
» verstreichen läßt, das nächste Spiel abwartet und dann innerhalb von vier
» Tagen einen neuen Trainer suchen muss (Dienstag-Spiel gegen FC Lustenau),
» kann nur als abwegig bezeichnet werden, noch dazu nach dem gestrigen Kick.
» Schinkels hat in den letzten Tagen und Wochen alles dafür getan, die
» Mannschaft und den Verein herunterzuwirtschaften, der Tiefpunkt dürfte nun
» erreicht worden sein.
» 123 Tage dauerte seine Ära, eine der schwärzesten in der
» Vienna-Geschichte. Jeder im Fußballgetriebe wusste von der
» schaumschlägerischen Art und Weise, mit der Schinkels seine Schwächen zu
» übertünchen probiert, nur bis in die Klabundgasse hatten sich die nie
» durchgesprochen. Zwei Verträge für diesen Popanz innerhalb eines Monates
» gemahnen an einen Mann, der, obwohl die wohlmeinende Ehefrau an seinem
» Ärmel zerrt ("Franzl, geh weida!"), auf der Mariahilferstraße von einem
» Hütchenspieler genommen wird und sich dann frisch-fröhlich ein Monat
» später, die Beweislage souverän verdrängend, einem weiteren Spielchen
» stellt.
» Schinkels wurde schon von Tag 1 an seinem Ruf gerecht. Lächerliche Sprüche
» sollten erst an der Realität vorbeigehenden Optimismus widerspiegeln, ehe
» dann mit dem Ausbleiben von Erfolgen wirre, depressive und nachgerade
» beleidigende Statements an deren Stelle traten. Das Ableugnen früher
» getätiger Aussagen ("Mein Wunschkader, mit dem ist Platz 1 - 5 möglich")
» stand dann als letztes Glied in der Kette. Ich persönlich würde mir ja
» lieber täglich einen Metallkübel auf den Kopf stülpen und eine Stunde lang
» mit einem Hammer draufhauen, als mir dessen verquaste Reden anzuhören. Die
» Leistungskurve der Mannschaft läßt darauf schließen, dass es den meisten
» Spielern auch so geht. Das Wörtchen "Arbeitsverweigerung" wird im Fußball
» inflationär und oft unangebracht verwendet,aber selbst der fügsamste
» Kicker in unserem Kader wird zumindest einen Gedanken daran verschwendet
» haben, viele darunter offenbar nicht nur das.
» Dass Schinkels mit jedem Aspekt der Trainerarbeit überfordert war, war
» offensichtlich und auch keine Überraschung. Das Gleiche galt auch für
» Fritz Drazan, allerdings habe ich bei diesem auch nie für eine Sekunde in
» Frage gestellt, dass sein Herz an der Aufgabe hing. Schinkels hingegen
» machte schon von Anfang an klar, dass der Trainerjob nur so nebenherläuft.
» Kicken beim ATUS Velden, TV-Tätigkeit bei Servus-TV, ORF und Puls 4, Feten
» in Klagenfurt (zu denen die Mannschaft vergattert wurde) - dies nur die
» bekannten Spitzen des Eisbergs. Von Vereinsseite, obwohl diesbezüglich
» schon Stöger-geschädigt, wurde dagegen nichts unternommen. Schinkels
» fühlte sich dadurch offenbar zu neuen Höhen berufen und pfiff zugunsten
» seines FKK-Urlaubs auf den Trainingsbeginn - ein Unikum im Profifußball
» auf der ganzen Welt, wir waren wieder einmal das Gelächter der
» Fußballszene. Spätestens da hätte jeder Unterligafunktionär die Reißleine
» gezogen. Statt eventueller Abmahnungen und Fristlosen heißt es aber jetzt
» "Wer nicht hören will, muss zahlen" - der dritte Trainer innerhalb von
» knapp fünf Monaten muss her.
» Eines ist klar: Mehr als eine Patrone haben wir nicht mehr im Revolver,
» der nächste Schuss muss sitzen. Es gilt daher nicht, die schnellste,
» sondern die beste Lösung zu finden (eine Phrase, ich weiß, aber bei uns
» kann ja nichts vorausgesetzt werden). Wenn Co-Trainer Fellner ein oder
» zwei Trainingseinheiten alleine leiten muss, wird das zu verkraften sein,
» ein neuerlicher Fehlschuss aber nicht. Es genügt nicht, die üblichen und
» von einigen Seiten gepushten Verdächtigen (Batricevic, Garger)
» aufmarschieren zu lassen bzw. aus dem Narrenkastl bekannte Gesichter
» aufgrund derer interessanten Analysen zu favorisieren. Letzteren Weg sind
» wir ja mit Stöger und Schinkels zuletzt gegangen...
» Besser ein Interview zu viel als eines zu wenig (für den Preis eines
» Kaffees bekommen wir eventuell gute Ezzes), folgende Punkte gilt es
» anzureißen:
» - Ist der derzeitige Kader für den neuen Trainer gut genug? Zwar könnte
» noch die eine oder andere Verpflichtung dazukommen, aber ein totaler
» Umbruch wird nicht möglich sein. Erst loben und dann verdammen, das können
» wir nicht mehr brauchen, Realismus muss Einzug halten. Das Gleiche gilt
» für die Einschätzung der Liga, nur zu sagen, Gratkorn oder Hartberg können
» auch nichts, wird zu wenig sein.
» - In diesem Zusammenhang: Kann der Kandidat das derzeitige
» Leistungspotential jedes Spielers einschätzen? Es nutzt wenig, wenn etwa
» Martinez oder Topic aufgrund vergangener Jahre und nicht aufgrund des
» jetzigen Leistungsstandes beurteilt werden.
» - Wie sieht das geplante Spielsystem aus, wie will man im Training die
» einzelnen Spieler besser machen? Als Sofortmaßnahme: Wie soll der
» Defensivverband verbessert werden?
» - Sieht man sich als reinen Übungsleiter oder auch als Mann, der sich am
» Abend und am Wochenende im In- und Ausland in der Fußballszene umsieht?
» Klar ist, dass niemand im Verein sonst diese Aufgabe erfüllen kann oder
» will, wir daher in den Transferzeiten ohne Fachkenntnis herumrudern. Wenn
» auf der Hohen Warte niemand Spieler wie Balga oder Weber kennt oder
» einschätzen kann, sagt das ja alles, auf fachliche Hilfe brauche der Neue
» nicht zu hoffen.
» - Eiern wieder eine jobsuchende Freundin, Cousin, Vater, was weiß ich wer
» noch, auf der Hohen Warte herum und ist der Trainerstab in sich
» abgeschlossen?
» - Last but not least: Übt der Kandidat eine Berufstätigkeit aus oder ist
» er Profitrainer? Ersteres käme natürlich billiger und wäre kein
» Ausschließungsgrund. Schließlich hat sich noch kein Kicker oder Trainer
» bei der PVA verausgabt, es geht aber vor allem darum, abzuklären , wie
» weit sein zeitliches Engagement reichen kann bzw. ob es wieder
» irgendwelche obskure Nebentätigkeiten gibt. Auch wenn alle Spiele der
» Ersten Liga am Freitag stattfinden, kann das Wochenende für einen
» Fußballenthusiasten (und so einen brauchen wir) nicht schon um 20.30
» beginnen.
» Dass man natürlich auch bei den Ex-Vereinen bzw. ehemaligen Spielern der
» Kandidaten nachfragt, sollte auch selbstverständlich sein, oder?
»
» Der neue Mann muss sicherlich das Pouvoir haben, im Rahmen der
» finanziellen Möglichkeiten seinen Stab zusammenzustellen bzw. die
» Mannschaft nach seinen Vorstellungen zu formen. Es ist ein Ding der
» Unmöglichkeit (und auch wieder eine Döblinger Spezialität), ihm einen
» Co-Trainer aufs Auge zu drücken. Wenn der neue Mann explizit Fellner als
» Mitarbeiter wünscht, gerne, wenn nicht, dann nicht. Überhaupt hat Fellner
» als Kapitän und Stöger-Fan der Vorsaison bzw. jetziger Co-Trainer doch
» auch einige Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen, sodass auch er sich
» nicht gänzlich aus der Verantwortung stehlen kann, so sympathisch er sich
» auch gibt.
»
» Grundsätzlich kann man sagen: Schlimmer als mit Schinkels kann es nicht
» kommen. Doch das wird als Anforderungsprofil für einen Trainer zu wenig
» sein. Sowohl Stöger als auch Schinkels haben genug Fehler gemacht
» (Letzterer eigentlich nichts anderes). Doch die Verträge haben sie sich
» nicht selbst ausgestellt, weiß Gott, bei Schinkels gab es genug warnende
» Stimmen. Der Trainerfindungskommission Dvoracek-Bodizs-Kirchschlager ist
» daher ein glücklicheres Händchen als zuletzt zu wünschen...
» -

wenns um mir geht, würd ich dir gleich das ganze Zepter für die Mannschaft überlassen!! Treffender kann man es nicht beschreiben!!


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