Schein und Wirklichkeit (Public)

verfasst von Rickvienna(R), 09.05.2017, 14:33

» Wie ich gehört habe, will der Verein den Ostliga-Verbleib auf dem
» Gerichtsweg erstreiten und riskiert dabei, die letzten Sympathien etwa beim
» WFV (und folgerichtig beim ÖFB) zu verspielen.
»
» Dazu kommen noch die Widersprüche: Die großangekündigte Kostenreduktion
» und die gleichzeitigen meterhohen Punkte- und Meisterprämien. Hätte schon
» einen Unterschied ergeben, wenn hier Baldia, Van Zaanen, Kazan und
» Konsorten statt der Stars eingeritten wären, selbst wenn diese das Fixum
» weiter bekommen hätten.
»
» Und das Bild der Familie Kristek, die den Verein aus purer Hingabe zur
» Vienna geführt und sämtliche Schulden getilgt haben, kann nun auch getrost
» ad acta gelegt werden. Bundesligaverträge bei einem Ostligaverein, die ab
» der zweiten Saison eingetretene Großmannssucht fällt uns jetzt auf den
» Kopf. Wie sich ein Präsident von einem Tag zum anderen aus dem Staub machen
» und gerichtlich nicht belangt werden kann, ist auch ein diskussionswürdiges
» Thema, Gustl Blei etwa hat noch Jahre später für sein Präsidentenamt
» geblecht.
»
» Ich glaube, das wird nichts mehr...

Das Bild der Familie Kristek kann diskutieren, wobei der Vater dabei nicht unbedingt über die Lage der Firma des Sohnes Bescheid wissen muss und die Tragik der Entwicklung war sicher Anfangs nicht absehbar. Vielleicht ist hier auch eher das Wort "naiv" angebracht sowie Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Das mit den Punkte- und Meisterprämien ist fragwürdig. Es gab doch unlängst einen Fall, wo ein Spieler gegen die Verbannung in die Reserve erfolgreich prozessiert hat. Ich bezweifle, dass ein Verein einfach alle Leistungsträger in die Reserve verbannen kann, ohne dass diese Spieler (vertreten durch die Gewerkschaft) dagegen klagen würden. Da kann ein junger Spieler durchaus argumentieren, dass er einen finanziellen Karrierenachteil für die Zukunft hat, wenn er aus Gründen nicht spielt, die nichts mit seiner Leistung zu tun haben. Und alle können sagen, dass sie den Vertrag unterschrieben haben in der Annahme, dass sie sofern fit und in Form auch spielen und deshalb die Prämien partiell Gehaltsbestandteil sind und einklagbar. Ich denke, die Vienna hätte so einen Rechtsstreit verloren.

Und apropos Rechtsstreit: Die Frage, ob man den Verbleib erklagen will, sollte von den Chancen auf Erfolg bestimmt warden und nicht vom potentiellen Verschrecken von Funktionären, die schon seit Dvoracek mit der Vienna nicht gut sind. Also: Hohe Chance auf Verbleib: Klagen. Geringe Chance: Bleiben lassen.

Aber alle diese Argumente haben definitiv nichts damit zu tun, "ob das noch was wird" oder nicht. Darüber entscheidet einzig, welche Forderungen im Verfahren anerkannt warden. Falls es nur die 500.000 sind, dann wird der Spielbetrieb des Frühjahres17 den Verein nicht in den Ruin stürzen. Und danach ist entscheidend, ob man potente Sponsoren für ein gesichertes Budget finden konnte oder nicht. Alles andere ist Geplänkel.

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*** ... but it´s not Aston Villa ... ***


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